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blog vom 17.08.2018

Mit dem Verlag Die Werkstatt am Ball

von Roman Beljutin – Mein Name ist Roman Beljutin, ich bin Sprachwissenschaftler aus Smolensk (Russland) und unterrichte auch Deutsch als Fremdsprache an der Staatlichen Universität Smolensk. Ich spiele selbst Fußball und forsche seit zwölf Jahren zur Spezifik der deutschen Sport(-Fußball)-Sprache. Mein Herz schlägt für Spartak Moskau, aber weil ich viele Freunde aus Deutschland habe, die leidenschaftliche Fußballfans sind, bin ich inzwischen zum polyamourösen Fan geworden – ich jubele mit, wenn Bochum, der FCN, Braunschweig oder die Borussia gewinnen; es macht mich aber traurig, wenn mir meine Freunde mitteilen, dass ihre Lieblingsvereine verloren haben. Die Sportbücher des Verlags Die Werkstatt begleiten mich und meine wissenschaftliche Laufbahn seit vielen Jahren. Angefangen hat alles mit der Besichtigung des Verlags in Göttingen, die Herr Bausenwein und Herr Schünemann 2012 für mich organisiert haben. Ich habe ihnen von meinen wissenschaftlichen Interessen erzählt, und ihre Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Verlassen habe ich den Verlag damals mit 15 Büchern, die ich dann als empirisches Material für meine Habilitation benutzt habe. Zu meinen “Hausbibeln” wurden ”Geheimnis Fußball” von Christoph Bausenwein, “Wörterbuch der Fußballsprache” von Armin Burkhardt, “Elf Märchen müsst ihr hören” von Peter Stahlhut, Fantagebücher von Armin Radtke, Axel Formeseyn, Matthias Berghöfer und viele andere Bücher – jedes von ihnen eröffnete mir neue Perspektiven für die sprachliche Analyse des deutschen Sportdiskurses und für das bessere Verständnis einer anderen Mentalität.

Wie gewöhnliche Fußballbücher zu Lehrwerken werden

Auf die Bücher des Verlags bezog ich mich in meinen wissenschaftlichen Publikationen, die in Russland, in Deutschland und in Polen erschienen sind; die habe ich immer verwendet, wenn ich meine Vorträge vorbereitete. Ohne diese Bücher wären große internationale Projekte wie “Deutsche Tage in der Region Smolensk”, “Fankultur und Fankommunikation in nationalen und transnationalen Diskursen“, “Erinnerungsorte in Russland und in Deutschland”, “Sport im Spiegel der interkulturellen Kommunikation”, “Ein Ball – viele Geschichten. Fußballnation Deutschland”, die in Kooperation mit deutschen Bildungs- und Kulturorganisationen stattgefunden haben, kaum realisierbar gewesen. Auszüge aus den Büchern des Verlags gehören zu meinem Deutschunterricht wie Bier und Wurst zur Halbzeitpause in den deutschen Stadien: Im Lernbereich “Lexikologie der deutschen Sprache” illustriere ich an Beispielen aus dem “Wörterbuch der deutschen Fußballsprache” die Spezifik der metaphorischen Denkweise der Deutschen (sich einen Pferdekuss einhandeln etc.), in Konversation entwickeln meine Studenten humoristische Szenarien, “angesteckt” von Fußballwitzen aus “Zwei Pferde üben Elfmeterschießen”, in Stilistik verbessern wir gemeinsam die Fußballgötter, die zwar beidfüßig gut schießen können (konnten), die aber auf Kriegsfuß mit der deutschen Sprache stehen (auf diesen didaktischen Gedanken kam ich nach der Lektüre des “Ultimativen Buchs der Fußball-Weisheiten”). Der Verlag Die Werkstatt ist für mich aber viel mehr als nur “Bücher”. Er ist eine Brücke der Freundschaften, ein mächtiger Kommunikationskanal, der die Grenzen überwindet und zur Völkerverständigung beiträgt. Ich bin sehr stolz auf die Freundschaft mit Erich Schünemann, Bernd Weidmann, Christoph Bausenwein, Dietrich Schulze-Marmeling, Armin Burkhardt. Einige Fußballfreunde waren schon bei mir in Smolensk zu Gast. Diejenigen, die es aus Zeitgründen bisher nicht schaffen konnten, müssen unbedingt noch nach Russland kommen – mit einem Gastvortrag, zu einer Buchpräsentation oder einfach zu einem russischen Bierchen oder einem Wodka. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Verlag, auf neue interkulturelle Begegnungen mit den Buchautoren und Verlagsmitarbeitern!

Also: Nach dem Buch ist vor dem Buch!

Ich habe fertig!

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