
Bibliografie
- 208
- 13,5 × 21,5 cm
- Paperback
- 9783895338533
- 1. Auflage 2012
- Fotos
Tor zum Osten
Besuch in einer wilden Fußballwelt
2012 fand die EM in Polen und der Ukraine statt, im europäischen Osten also, über dessen Fußballkultur bei uns außer Vorurteilen wenig bekannt ist. Das war Anlass für Autor Olaf Sundermeyer, sich auf eine Reise durch osteuropäische Länder zu geben: Bei einem Stadtspaziergang in Danzig interviewt er polnische Hooligans; auf dem Nezalezhnosti majdan, dem Platz der Unabhängigkeit in Kiew, sinniert er über die Orangene Revolution und den Zusammenhang zwischen Politik und Fußball in der Ukraine; im Nachtzug, unterwegs zum privaten Fußballspiel mit einem Präsidentenberater in Moskau, erfährt er, wie der Kreml den Fußball nicht nur in Russland beeinflusst. Das Buch bietet eine ausgezeichnete Lektüre für alle, die über diesen unbekannten Fußballkosmos mehr wissen wollen als oberflächliche Klischees.
Rezensionen
Olaf Sundermeyer hat mit „Tor zum Osten“ ein schlaues und notwendiges Buch geschrieben, das, anders als viele Reportagen der jüngeren Zeit, tatsächlich mal aus dem Inneren der Länder berichtet. … Die Geschichten dieses Buches sind das Ergebnis jahrelanger Kontaktpflege, Beobachtung und Reisen.
11 Freunde
Dass noch ganz andere Verhältnisse im wilden Fußball-Kurdistan herrschen, sportliche, politische und ökonomische Interessen schamlos und radikal sich miteinander verbinden, das wird einem klar, wenn man das „Tor zum Osten“ durchschreitet. … Sundermeyers Panoptikum von Interviews, Stories, politischen Betrachtungen und Fakten hat alles, was eine gute Reportage braucht – und „Tor zum Osten“ ist eine gute, ebenso kenntnis- wie erkenntnisreiche Reportage in Langform. … Dieses Buch zeigt den Weg.
Der tödliche Pass
Der Türöffner. … lebhafte Reportagen aus dem Fußball in Polen, der Ukraine und Russland.
ballesterer
Bereits auf den ersten Seiten wird klar, dass hier jemand mit Leidenschaft am Werk ist. … Sundermeyer erkundet Polen, die Ukraine und Russland und begegnet dabei immer wieder den drei großen Problemen des osteuropäischen Fußballs: Korruption, Gewalt und, genau, Alkohol. … Wie sehr Fußball, Medien und Macht im Ostblock miteinander verwoben sind, zeigt sich in den Gesprächen mit steinreichen Oligarchen. Zu deren Hobbys gehören neben Yachten und jungen Frauen seit einigen Jahren auch immer öfter Fußballvereine, die Weltstars mit wahnwitzigen Gehältern in die Sportprovinz locken. … Seine Geschichten sind solide erzählt und oft pointiert. Wenn man diesem schonungslosen Buch etwas vorwerfen will, dann bestenfalls, dass kaum Lust aufkommt, sich selbst in die wilde Fußballwelt Osteuropas aufzumachen.
Die Zeit
Korrupte Funktionäre, rechtsradikale Hooligans, Gewalt und jede Menge Alkohol. Dazu schwache Ligen, die international kaum konkurrenzfähig sind. Die Fußballwelt des Ostens, die Olaf Sundermeyer auf vielen Reisen hautnah erlebt hat, ist eine äußerst raue. … Für Sundermeyer ist Fußball ein Spiegel der Gesellschaft. … Sundermeyer, der vor Ort viele Gespräche geführt hat, trägt in seinem Buch nicht nur Fakten zusammen, er analysiert und hat dazu noch einen scharfen Blick für Details, die die Reportagen anreichern und zu einer fast immer gut lesbaren Erzählung abrunden. Er ist sich dabei für nichts zu schade: Er säuft mit Hooligans in Charkow oder steht mit Ultras, die den Hitlergruß zeigen, in der Kurve. Er schildert den Gestank einer polnischen Ausnüchterungszelle ebenso präzise wie den bröckeligen Charme der galizischen Stadt Lwiw. Im Kontrast zu den harten Zahlen und den Gesprächen auf Funktionärsebene bringen diese ausschweifenden Ausflüge Tiefenschärfe in seinen erschreckenden Zustandsbericht über die Zustände am äußersten Ostrand Europas.
Deutschlandradio Kultur
Ein wunderbares Buch. … Sundermeyer gelingt es durch seine fundierten Schilderungen, den Leser zu fesseln. … „Tor zum Osten“ ist etwas für Leser, die einen ersten Einblick in die politischen Zusammenhänge jenseits von Oder und Neiße gewinnen wollen. Es ist deshalb mehr als ein Buch für Fußball- und EM-Fans. Ganz sicher ist es aber ein Standardwerk für diejenigen, die Fußball als Sport lieben – trotz aller möglichen negativen Begleiterscheinungen.
n-tv.de
Das Buch leistet einen wertvollen Beitrag bei der „Osterweiterung“ des globalen Sports.
Saarbrücker Zeitung
Offen und persönlich.
Neue Presse
Ein sehr gelungenes Buch, das unterhaltsam alle Vorurteile über Osteuropa bestätigt – und darüber hinaus aber viel Tiefgang und Hintergrund liefert über eine noch immer weithin unbekannte wilde Fußballwelt.
Westfälischer Anzeiger
Liefert einen Blick hinter die Kulissen.
Börsenblatt des Deutschen Buchhandels
Eine gute Lektüre für alle, die über den unbekannten Fußballkosmos mehr wissen wollen.
WDR, Funkhaus Europa
Ein rasanter „Roadmovie“ in Sachen Fußball. … Erkenntnisgewinn garantiert!
Reviersport
Absolut lesenswert!
freizeit-fussballer.de
Pflichtlektüre zur EM-Vorbereitung.
InSport, Braunschweig
Olaf Sundermeyer hat den Versuch unternommen, die Welt des osteuropäischen Fußballs abseits der Klischees zu erforschen, um den etwas anderen Blick zu ermöglichen.
Buchmarkt
Olaf Sundermeyer zeichnet ein düsteres Bild.
5vier.de
Wer sich abseits des Geschehens auf dem rasen gerne mal mit politischen und gesellschaftlichen Verflechtungen des populärsten Sports der Welt beschäftigt, ist mit diesem buch bestens bedient.
1. FC Kaiserslautern Stadionzeitung
Ein äußerst unterhaltsames und informatives Buch.
Sprachrohr, Fanzeitung FC Schalke 04
Ein Buch, das sich mit der großen Fußballleidenschaft der Menschen im Osten des europäischen Kontinents ebenso auseinandersetzt wie mit Gewalt und Korruption, die leider auch Begleiterscheinungen dieses Sports ebenda sind.
Coolibri
Das Buch bietet eine ausgezeichnete Lektüre für alle, die über diesen unbekannten Fußballkosmos mehr wissen wollen als oberflächliche Klischees.
Mit dem »Tor zum Osten« ist ein Buch im »Die Werkstatt Verlag« erschienen, das sich mit der aktuellen Situation des Fußballs in Polen und der Ukraine (den Ausrichtern der EM 2012) und Russland (dem Gastgeber der WM 2018) beschäftigt. Autor des Buches ist Olaf Sundermeyer, der als Korrespondent in Warschau tätig war und seit Jahren - unter anderem für die FAZ und verschiedene ARD-Sender - über den Fußball im Osten Europas berichtet. … Olaf Sundermeyer beschreibt die Fußballlandschaften Polens, der Ukraine und Russlands sehr umfassend und detailreich. Er geht auch auf deren gesellschaftlichen und politischen Umfelder ein. Indem der Autor eine Vielzahl eigener Erlebnisse und Beobachtungen in das Buch einbringt, wirkt das Geschriebene sehr authentisch und glaubwürdig. Zudem sorgt die abwechslungsreiche Mischung aus Beobachtungen, Reisebeschreibungen, Interviews, Anekdoten und Hintergrundinformationen dafür, dass sich das Buch - trotz der vielen Informationen, die es enthält - sehr gut liest und es äußerst unterhaltsam ist. … Das Buch beginnt mit den Sätzen »Früher war Osteuropa weit weg. Hinter Frankfurt/Oder war alles »bäh!« und löste diffus bedrohliche Vorstellungen aus«. Nach der Lektüre hat man den Eindruck gewonnen, dass heute immer noch, zumindest was den Fußball im Osten angeht, sehr, sehr vieles wirklich »bäh!« ist - nur dass man jetzt ziemlich genau weiß warum.
Fussball-fuxx.de
„Früher war Osteuropa weit weg.“, so beginnt Olaf Sundermeyer, Korrespondent für die ARD und die FAZ, sein Buch über den Fußball in Polen und der Ukraine nach dem Fall der Mauer. Tor zum Osten berichtet über die korruptionsdurchzogene polnische Fußballliga, Fußballprofis mit Alkoholproblemen und dem Fußballverband als verbliebenes sozialistisches Relikt vergangener Tage. Tor zum Osten ist aber auch das Buch eine Fußballfans, den es beruflich wie privat in die Stadien zwischen Oder und Dnjepr zieht. Es beschreibt Begegnungen und Zustände in einer für viele sehr fremden Fußballkultur.,Gornik Zabrze und Dnjepr Dnjepopetrowsk Zungenbrecher für jeden Fußballkommentator, aber auch erfolgreiche Fußballvereine in ihren Ländern. Polen und die Ukraine richten 2012 gemeinsam die Fußball Europameisterschaft aus. Und immer wieder hört man im Vorfeld dieses Ereignisses von Problemen beim Bau der Stadien und von politischer Einmischung. Außerdem fürchten, angesichts des polnischen Hooliganproblems, viele Kritiker eine Abkehr von den zuletzt überaus friedlichen Fußballfesten. Doch was kann der Fußballfan bei der Euro 2012 erwarten? Das Buch Tor zum Osten zeigt die Probleme, aber auch die Veränderungen in den Fußballstaaten Ukraine und Polen auf.,
Tor zum Osten Autor Olaf Sundermeyer hat in den vergangenen Jahren mit polnischen Hooligans, mit korrupten Fußballtrainern, rechtsradikalen Ultras in der Ukraine, mit schwerreichen Oligarchen, mit fürstlich bezahlten Fußballprofis und mit eingebürgerten Brasilianern gesprochen. Dabei ist er immer wieder durch den Teil Europas gereist, den sich nun auch viele andere über den Fußball erschließen. Tage, Nächte, Wochen war er in Zügen unterwegs und hat den Lebensrhythmus zwischen Wodka, Gastfreundschaft, Gewalt und Leidenschaft aufgenommen. Immer wieder durch das Tor zum Osten.,Tor zum Osten ist weder Sachbuch noch Roman, irgendwie bewegt es sich das so ziemlich in der Mitte. Eines ist Olaf Sundermeyers Buch Tor zum Osten aber auf jeden Fall: Absolut lesenswert! Schon nach den ersten Seiten wird man von einer Welt gefangen genommen, die sich in diesem Sommer auf der ganz großen Fußballbühne präsentiert.
Freizeit-fußballer.de
In wenigen Wochen findet die EM in Polen und der Ukraine statt. Der Journalist und
Buchautor Sundermeyer ist ein Intimkenner des osteuropäischen
Fußballs und bringt jetzt ein Buch über das Umfeld des Fußballs in den beiden
Austragungsländern sowie auch in Russland (Austragungsort der WM 2018) heraus. Dafür
interviewte er polnische Hooligans, sprach mit käuflichen Spielern und Trainern und auch
Funktionäre, Politiker und Journalisten waren seine Gesprächspartner. Er besuchte die
Bauarbeiten an den Stadien und deckt einen Sumpf aus Korruption, Wettbetrug, Alkohol und
Gewalt auf. Sundermeyer zeigt in den spannenden Reportagen mehr als nur oberflächliche
Vorurteile und lässt resignierend kaum ein gutes Haar an der Situation. An der EM verdienen
sich ukrainische Oligarchen, die den Fussball als Mittel zum Machtausbau benutzen, eine
goldene Nase. In Polen sind es vor allem die allgegenwärtige Korruption und der
Rechtsradikalismus, die einen massiven Schatten auf den Fußball werfen. Darf in gut
ausgebauten Beständen nicht fehlen.
ekz-bibliotheks-service
Im wilden Osten gehen die Fußballuhren tatsächlich deutlich anders als bei uns, zumindest erweckt der Bericht des Journalisten Olaf Sundermeyer über den Fußball in Polen, der Ukraine und Russland diesen Eindruck. Er beschreibt ausführlich einen Sumpf aus Korruption, Wettbetrug, Alkohol und Gewalt und lässt kaum ein gutes Haar an der Situation vor allem bei den Gastgebern der EM 2012, die in wenigen Wochen beginnt. Dabei verlässt er sich nicht auf Informationen aus zweiter Hand, sondern bereist die Länder selbst, spricht mit obskuren Oligarchen und rechtsradikalen Hooligans und besucht als Journalist und Fußballfan die Stadien, in denen oft mehr als merkwürdige Dinge auf und neben dem Platz vorgehen. In Polen ist es vor allem die allgegenwärtige Korruption, die einen massiven Schatten auf den Sport wirft. … Auch der inszenierte mediale Kleinkrieg zwischen polnischen und deutschen Boulevardzeitungen im Rahmen der Titelkämpfe von 2006 und 2008 spielt eine Rolle, bezeichnend, dass die maßgeblich beteiligten Zeitungen in Polen und Deutschland beide dem Springer-Konzern gehören. Korruption spielt auch in der Ukraine eine Rolle, dort sind es vor allem die nahezu allmächtigen Oligarchen, die mit Unsummen ihre Vereine zu internationalen Spitzenmannschaften aufrüsten und in einem erbitterten sportlichen und wirtschaftlichen Wettbewerb untereinander stehen. Die Wachablösung im ukrainischen Vereinsfußball ist offensichtlich. Serienmeister Dynamo Kiew wurde von Schachtar Donezk verdrängt und in den letzten Jahren scheint auch Metallist Charkow dem Verein aus der Hauptstadt den Rang abzulaufen. Es ist ein düsteres Bild, dass Olaf Sundermeyer vom Sport im Osten Europas zeichnet.
5vier.de
Ein Crossover-Buch für Fans, Nichtfans und solche die eins davon werden wollen. Einfach gut.
… Als auf Osteuropa spezialisierter Korrespondent (mit einem Schwerpunkt auf Sport) war und ist Sundermeyer tatsächlich in den vergangenen Jahren viel - sehr viel - in osteuropäischen Stadien unterwegs und kennt sich aus. Das merkt man auch beim Lesen: Er ist näher dran als die meisten anderen Autoren, hat eine pragmatischere und differenziertere Sichtweise als manche Stammtischberichterstatter über - zum Beispiel - Polens Fußball, und neigt grundsätzlich weder zu positiver Verklärung noch zur Übertragung der Klischees in extreme Negativdarstellungen.
… Die spannenden Erläuterungen zu den Verquickungen von Politik, Fußball und vor allem Macht in dem Teil des sundermeyerschen Buches über die Ukraine und Russland geben zu denken. Vor allem darüber, welche gesellschaftliche Funktion dieser Sport haben muss, wie nah er an einer neuen Religion sein muss, wenn Menschen so viel Zeit und Geld in ihrem Oligarchenleben auf die Machterweiterung mithilfe eines eigenen Fußballclubs verwenden. … Es geht um ein mächtiges Instrument, beim Fußball. Nicht um ein Spiel.
… Fazit: Lesenswert und wissenswert
Sundermeyer hat mit dem 'Tor zum Osten' ein lesenswertes Buch mit viel Insiderwissen zusammengestellt, das sich sehr gut liest und viel Wissen bei gleichzeitigen Denkanstößen vermittelt. … Selbst wenn man sich nicht für Fußball interessiert: Das 'Tor zum Osten' sollte man lesen. Und dann vielleicht noch in eine der vielen Ausstellungen zur deutsch-polnischen Fußballhistorie gehen (zum Beispiel in Berlin) sowie im Blog von Sundermeyer lesen. Und wenn man sich für Fußball interessiert? Dann gilt die Empfehlung wohl ganz besonders.
Jens Hansel, Polen.pl – Nachrichten und Hintergründe aus Polen