
Bibliografie
- 416
- 13,9 × 21,2 cm
- Hardcover
- 9783895334252
- 1. Auflage 2003
- Fotos
Die letzten Männer
Zur Gattungsgeschichte und Seelenkunde der Torhüter
Die Torhüter des Fußballs bilden eine eigene Spezies. Zu den einsamen Männern zwischen den Pfosten zählten schon immer prägnante Gestalten – von „Fatty“ Foulkes, der vor hundert Jahren mit 178 Kilo Körpergewicht das englische Tor hütete, bis hin zu Oliver Kahn, dem „Vul-Kahn“ im Tor der deutschen Nationalelf.
Christoph Bausenwein hat eine anekdotenreiche Kulturgeschichte der Torhüter verfasst, die mit der Erfindung des Tores beginnt und alle Größen vorbeiziehen lässt, die auf den Fußballfeldern der Welt die Nr. 1 trugen. Unter ihnen fand er Helden ebenso wie Versager, Strategen und Narren, Zocker und Pedanten, Herrscher und Knechte. Sein Buch ist eine liebevolle und intelligente Hommage an all diese „letzten Männer“.
Rezensionen
Kenntnisreich, leidenschaftlich und mit sprachlichem Witz geschrieben.
Rheinische Post
Sein neuestes Werk widmet der deutsche Fußball-Literat Christoph Bausenwein den „letzten Männern“.Präzisierend verspricht der Untertitel dazu Wesentliches zur „Gattungsgeschichte und Seelenkunde der Torhüter“. Das Buch ist durch seine amüsanten Torhüter-Episoden und die Verarbeitung zahlreicher Torhüter-Literatur sehr unterhaltsam. Leserfreundlich ist dazu, dass die zehn Kapitel, in denen Bausenwein jeweils unter dem Titel verschiedener charakterisierender Begriffspaare (Ritter und Gentlemen, Götter und Teufel, Helden und Kerle) das generell als verückt verschrieene Wesen der (Fußball-) Torhüter von Grund auf mit einer geballten Ladung Detailwissen durchleuchtet, im Champions-League-Spielrhythmus und in abgeänderter Reihenfolge konsumiert werden können, ohne dass man den Faden des Buches verlöre.
Zwischen der Heroisierung und der Mystifizierung vergangener und gegenwärtiger Torhüter-Helden und -Missetaten finden sich aber immer wieder interessante Anmerkungen zur Psychologie des Torhüter-Seins.
Wohin die literarisch-dokumentierende Reise hingegen tatsächlich geht, will Bausenwein dem Leser erst im Nachtrag eröffnen. Die Andeutungen des Buchtitels noch im Hinterkopf, drängt es einen jedoch bereits nach dem Studium des Inhaltsverzeichnisses, die Buchlektüre mit eben diesem Nachtrag zum Thema „die letzten Männer und die Frauen“ zu beginnen. Abgesehen von dreizehn Zeilen, die u. a. der Torfrau Silke Rottenberg gewidmet sind, geht es dort aber nicht um die gleichgeschlechtliche „orgasmische Kunst des Torhütens“, sondern um die Beweisführung und suggestive Schlussfolgerung, dass die letzten wahren Machos dieser Welt zwischen Pfosten und Querlatten zu suchen sind.
In diesem Sinne ist für ihn ein Torhüter der letzte wahre Mann oder – wie Bruce Willis im Hollywood-Streifen von 1996 – eben auch: the last man standing.
NZZ – Neue Zürcher Zeitung
Die Letzten werden die Ersten sein. Manchmal auch die Allerletzten. Torhüter sind anders als andere Fußballspieler. Aber wie? Dies beleuchtet repekt- und liebevoll
Christoph Bausenwein in „Die letzten Männer – zur Gattung und Seelenkunde der
Torhüter“. Die Kulturgeschichte der Goalies beginnt zu Zeiten, da der letzte Feldspieler den Ball mit der Hand abwehren durfte. Bausenwein gibt anekdotenreich allen Grössen zwischen den Pfosten ihren Auftritt, vom 179-Kilo-Koloss „Fatty“ Foulkes, der um 1900 in Englands Nationalteam stand, bis hin zu Oliver Kahn, mit dem der Wahnsinn vorerst endet. Dazwischen ist die Rede von Panterkatzen und Fliegenfängern, von Herrschern und Knechten, von Bollwerken und Löchersieben.
Ergänzt wird das Buch von einem kleinen Lexikon mit den bekanntesten Torhütern aller Zeiten.
Neue Luzerner Zeitung
Torhüter gehören in der Geschichte des Fußballs zu den schrägsten Figuren. Nie zuvor ist ihnen eine so wunderbare Liebeserklärung gemacht worden wie mit diesem Buch.
Dresdner Morgenpost
Das Buch „Zur Gattungsgeschichte und Seelenkunde der Torhüter“ ist eine Hommage. Dabei irrt der Autor nicht etwa im Strafraum umher, er durchstreift mit Anekdoten, Sprachwitz und Detailwissen die Fußball-Historie. Ihn interessierten vor allem die tragischen Figuren. Ergänzt wird das lesenswerte Werk von einem Lexikon internationaler Torhüter.
Hamburger Abendblatt
Tollkühne Männer in stehenden Kästen – Bausenwein, der 1995 mit „Geheimnis Fußball“ eine der besten Gesamtdarstellungen zum Thema Fußball abgeliefert hat, beschränkt sich in seinem neuen Buch allerdings nicht nur auf die Erzählung kurioser Keeper-Exemplare. „Zur Gattungsgeschichte und Seelenkunde der Torhüter“ lautet der Untertitel, und er steht für eine Zusammenstellung aller nur erdenklichen Aspekte rund um die Nummer eins.
Es gibt eine Regelkunde seit 1863, als Torhüter noch gar nicht vorgesehen waren.
Der Autor beschreibt die Etymologie des Wortes Torwart, das sich vom althochdeutschen „turiwart“ ableitet, dem Wächter eines Burgtores. Er beschreibt Stil, Schwächen und Stärken der berühmtesten ihrer Zunft: Rudi Hiden, Lew Jaschin, Gordon Banks, Heiner Stuhlfauth, Dino Zoff, Sepp Maier, Toni Turek, Gyula Grosics, Bernd Trautmann, Peter Shilton.
Bausenwein erzählt eine Tragödie des Brasilianers Moacyr Barbosa, der sein ganzes Leben unter dem entscheidenden Gegentor im WM-Finale 1950 litt. Es wird erörtert, warum Torhüter überhaupt Torhüter werden und ob sie lieber grelle oder zurückhaltende Jerseys tragen sollten. Dazu gibt es einen umfangreichen Anhang mit Rekorden und Statistiken.
Der Autor hat sein Buch dabei nicht in historische Abschnitte, sondern in allgemeine Themen unterteilt. So arbeitet Bausenwein Gemeinsamkeiten und Veränderungen der vergangenen 150 Jahre heraus. Nachteil ist allerdings: Wer sich detailliert über eine Torwart-Legende informieren will, findet sie über das ganze Buch verstreut. Die unzähligen Geschichten in „Die letzten Männer“ machen dieses Manko jedoch wett, erst recht weil sie aus aller Herren Länder stammen. Es gibt nämlich nicht nur in Deutschland eine große Torwart-Tradition.
Heimspiel-FC Freiburg
Macken, Macht und Einsamkeit – Dass Torhüter und Linksaußen „einen an der Waffel haben sollen“ ist hinlänglich bekannt. Doch Christoph Bausenwein wollte es bei den Männern mit der Nummer eins auf dem Rücken ganz genau wissen.
Er beglückt uns mit seinem Werk „Die letzten Männer“, angefangen von Karl Adam, Toreverhinderer der legendären „Gauchel Elf“ des TuS Neuendorf in den 50er Jahren bis hin zum Rekord-Nationalspieler Spaniens, Andoni Zubizaretta, der von 1985 bis 1998 126 Mal das iberische Tor hütete. Das anekdotenreiche Buch erzählt auf amüsante und unterhaltsame Art von seelischen Befindlichkeiten, Macken, tiefschürfenden Aussagen, Machtkämpfen und anderen skurrilen Begebenheiten der einsamen Männer zwischen den Pfosten.
Badische Zeitung
Kenntnisreich, leidenschaftlich, mit Biss und sprachlichem Witz zeichnet der Autor eine Vielzahl humorvoller Porträts einer Spezies von Spielern, die kantiger, verrückter und eigensinniger sind als andere Kicker.
Ein längst überfälliges Buch, mit vielen Schwarz-Weiß-Fotos und einem Lexikon internationaler Torhüter im Anhang, das nicht nur ausgemachten Fußballfans Freunde bereitet.
Rheinische Post
Sie stehen da, wo die Spiele entschieden werden, und sind meist auf sich allein gestellt – die Torhüter. Halten sie schwierigste Bälle, sind sie Helden, greifen sie daneben, schimpft man sie Versager. Und so bilden die Männer mit der Nummer 1 auf dem Rücken eine eigene Spezies, sind einsame Kämpfer oder – wie Christoph Bausenwein sie nennt – „Die letzten Männer“. Ein Buch über die Hüter des Tores war längs überfällig. Hier ist es! Und bietet einen sehr unterhaltsamen Streifzug durch die Fußballgeschichte, beginnt mit der Erfindung des Tores und stellt alle Größen zwischen den Pfosten vor – von „Fatty“ Foulkes über Zamora und Jaschin bis Olli Kahn. Akribisch hat der Autor ihre Macken und Mätzchen, Heldentaten und Patzer für die Ewigkeit zusammengetragen. Eine sachkundige, süffisante Hommage an die Gilde der Keeper.
GONG