Betze extrem menschlich

Betze extrem menschlich
Das Buch „Betze extrem“ zeichnet die Turbulenzen beim 1. FC Kaiserslautern nach. Bei einer Talkrunde wurde es jetzt in Kaiserslautern vorgestellt.

Sein neues Buch „Betze extrem. Das Auf und Ab des 1. FC Kaiserslautern“ stellte der Kaiserslauterer Journalist Andreas Erb am vergangenen Donnerstagabend in der örtlichen Filiale der Buchhandlung Thalia vor. „Betze extrem“ zeichnet die extreme Zeit des FCK seit dem Abstieg in die 3. Liga nach – von der turbulenten Ausgliederung des Profibetriebs in eine Kapitalgesellschaft über die aufreibende Suche nach Investoren, das Durchlaufen einer Insolvenz bis hin zum rettenden Wiederaufstieg in die 2. Liga 2022 und zum spektakulären Einzug ins DFB-Pokalfinale 2024. Es ist vor wenigen Tagen im Verlag Die Werkstatt erschienen.

„Betze extrem“ reflektiert die wilde Zeit beim FCK

Erb nutzte die gestrige Buchpräsentation, um mit entscheidenden Protagonisten dieser Zeit über den FCK zu sprechen. Auf dem Podium saßen die ehemaligen FCK-Aufsichtsratsvorsitzenden Patrick Banf und Jochen Grotepaß, das ehemalige Aufsichtsratsmitglied und FCK-Urgestein Fritz Fuchs sowie Thomas Hilmes, Betreiber des Onlineportals www.der-betze-brennt.de. Rund 50 Gäste waren gekommen, um den FCK-Talk zu verfolgen und mitzudiskutieren.

Die Diskussion versuchte, „die vergangenen sechs FCK-Jahre in eine Stunde zu packen“, wie Erb sagte. Das gelang allerdings nur bedingt, denn das damalige Ringen um die Ausgliederung im Spannungsfeld zwischen dem Erhalt der Vereinstradition und der Neuausrichtung des FCK-Profibetriebs in Form einer Kapitalgesellschaft nahm als Schwerpunkt des Abends viel Raum ein. Wie und warum es dazu kam, erklärten Banf und Grotepaß. Vor allem die strukturelle Umwälzung und die damit verbundene Neusortierung der Gremien sei wohl ausschlaggebend für die darauffolgenden Reibungen und Querelen gewesen, begründete Banf, warum es in der Zeit beim FCK nach der Ausgliederung nicht nur sportlich wild zuging.

Die menschliche Dimension der FCK-Geschichte

Der – am Ende geplatzte – Einstieg des Unternehmers Flavio Becca als Investor in den FCK erwies sich in der Diskussion sowie in den Rückfragen des Publikums als ein Vorgang, der die FCK-Fans noch heute umtreibt. 2019 kündigte Becca eine Investition in den FCK an und stellte eine die Lizenz rettende Bürgschaft zur Verfügung – verknüpfte sein Engagement aber mit dem Rücktritt eines Aufsichtsratsmitglieds. Dies führte damals zu einem lauten Aufschrei und heftigen Protesten der Vereinsmitglieder. Das Rumoren im Verein veranlasste den damaligen Aufsichtsrat um Banf und Grotepaß zum Rücktritt.

In der Diskussionsrunde erklärten beide das Zustandekommen der damaligen Situation und stellten sich den Nachfragen des Publikums. Dabei machten sie nicht nur Entscheidungsprozesse nachvollziehbar, sondern sprachen auch über ihr persönliches Erleben und ihre heutige Verbindung zum Klub. An diesen Stellen zeigte die Diskussionsrunde die menschliche Dimension der bewegten und ereignisreichen jüngeren FCK-Geschichte auf. Dazu brachte Hilmes an vielen Stellen die Sichtweise der Fans ein und beschrieb unter anderem, wie die damaligen Ereignisse in der Onlinecommunity für hitzige Debatten sorgten.

Aussichten des FCK ins Positive gewendet

Fuchs, ehemaliger FCK-Spieler und als Funktionär einer der Nachfolger von Banf und Grotepaß im Aufsichtsrat, warf immer wieder einen Blick auf die Jetztzeit. Sein Appell: Für einen erfolgreichen FCK brauche es klare Strukturen und eine konsequente Aufteilung der Kompetenzen in den Führungsgremien. Wenn Fuchs angesichts des Kampfs um den Klassenverbleib auch eindringlich zu Augenmaß mahnte, war sich die Runde am Ende einig darüber, dass sich nach dem Klassenerhalt in der 2. Liga und dem ruhmreichen Einzug ins DFB-Pokalfinale die Aussichten des FCK ins Positive gewendet haben.

Das Buch „Betze extrem. Das Auf und Ab des 1. FC Kaiserslautern“ ist im Handel erhältlich oder im Shop unter Betze extrem | Delius Klasing SHOP (delius-klasing.de)

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